Für ca. 30 Jahre hatte der südliche Teil der Mühlstraße ein recht unrühmliches Erbe mit sich herumzutragen bzw. „in sich liegen“ – unbehandelte Elektroofenschlacke, kurz EOS, der ortsansässigen Lechstahlwerke, die dort als Untergrundmaterial eingebaut wurde. Damals natürlich nur „mit besten Absichten“, – Mitte der 90er Jahre hatten die damaligen Gemeindevorstände Ressourcen, sprich Kies, sparen wollen, in einer Zeit, in der „grün sein“ gerade in Mode kam. Was lag näher, als das Abfallprodukt der Stahlproduktion hier und an vielen anderen Stellen innerhalb der Gemeinde als Einbaumaterial zu recyceln?

Leider war die Theorie auch hier grau: Ein ganzer Supermarkt musste monatelang wegen Rissen in den Fundamenten geschlossen werden und auch in der neu gebauten Mühlstraße quoll die Schlacke bald unter der Straße auf. Die am Rande der Straße gepflanzten Lindenbäume entschieden sich, ihre Wurzeln eher nach oben als nach unten wachsen zu lassen. Nun hatte der Markt Meitingen also den Salat – eine Straße, die mit der Zeit im wahrsten Sinne des Wortes eher einer Buckelpiste glich, eine Firma, die sich keiner Schuld bewusst war und sich zudem nach ein paar Jahren von ihrer etwaigen Verpflichtung zur Nachbesserung freikaufen konnte und Anlieger die mit der zunehmend miserablen Straßenqualität leben mussten.Doch seit dem Dienstag nach Ostern bewegt sich hier aber etwas! Unter tatkräftiger Mitwirkung der FREIEN WÄHLER – Fraktion und im speziellen der FLW-Abgeordneten im Meitinger Marktgemeinderat wurde noch in der alten Legislaturperiode beschlossen, dass der am stärksten betroffene Abschnitt der Mühlstrasse zwischen Hausnummer 32 und 40 als „Unterhaltsmaßnahme“ saniert werden soll. Das Beste daran: Dank dem Volksbegehren 2018 gegen die „Strabs“ (Straßenausbaubeitragssatzung), bei dem die FREIEN WÄHLER Bayern eine entscheidende Rolle spielten, und deren darauf folgenden Abschaffung, bleiben solche und auch weitaus größere Sanierungsmaßnahmen für Anlieger zukünftig kostenfrei.

Aufgrund der Bauarbeiten sind nun logischerweise gewisse Einschränkungen für mehrere Monate unumgänglich – die Maßnahmen der beauftragten Firma sollen bis Juli andauern. Mit dem Ausblick auf eine dann für kommende Jahrzehnte ordentliche Fahrbahn kann dieser Zeitraum aber wohl durchaus verschmerzt werden.

Sanierung Mühlstraße (Bild: Andreas Brodkorb)