Monat: November 2022

Energie-Klausur der FREIEN WÄHLER Augsburg-Land

Die diesjährige Klausur der FREIEN WÄHLER im Landkreis Augsburg hatte Energie zum Thema. Große Besorgnis herrschte über die oftmals ideologisch getriebene und praxisferne Politik auf Bundesebene, die sich inzwischen dramatisch auf Kommunen, Privathaushalte wie auch Unternehmen auswirkt. Auf der Klausur wurde in Vorträgen von bereits umgesetzten und geplanten Projekten mit erneuerbaren Energien aus erster Hand berichtet. Verschiedene Energie-Themen wurden in Arbeitsgruppen vertieft. Über alle Bereiche hinweg bleibt für die FREIEN WÄHLER dabei wichtig, dass die Erzeugung, die Versorgung und auch die Wertschöpfung regional erfolgt. Für die FLW Herbertshofen waren Anton Scharpf und Stefan Müller dabei.

E-Tankstelle in Herbertshofen

In Zeiten der Energiewende und der steigenden Treibstoffpreise denken immer mehr Menschen darüber nach, auf ein E-Auto umzusteigen oder haben sich bereits eines zugelegt.

Doch wo und wie kann jemand in Herbertshofen, der ansonsten nicht die Möglichkeit dazu hat, laden? In Meitingen sind mehrere öffentliche Ladepunkte vorhanden, aber normalerweise wird man dort nicht extra hinfahren wollen, um das Fahrzeug zu „betanken“.

Seit kurzem ist das aber in der Fuggerstraße 13 im Hof der Familie Pröll möglich. Hier befinden sich zwei Ladepunkte, die, integriert in etliche bekannte Verbund-Ladetarife, Strom liefern. Ein dritter Ladepunkt steht in direkter Verbindung zu einem Blockheizkraftwerk und liefert nur Strom, wenn dieses arbeitet und zukünftig die rechtlichen Rahmenbedingungen dafür geklärt sind.

Der Eigentümer Manfred Pröll fährt bereits seit 5 Jahren elektrisch und sah durch den täglichen Gebrauch des Fahrzeugs die Notwendigkeit, dass man auch in Gebieten mit dörflichen Strukturen einfach und unkompliziert laden können müsste.

Seither nutzen die Ladestation nicht nur er, sondern auch E-Fahrer, die z. B. am Ort ins Lokal oder zu Hochzeiten gehen. Aber auch die Nachbarschaft erfreut sich der guten Verfügbarkeit und unkomplizierten Lademöglichkeit.

Die Freischaltung der Ladestation ist recht einfach und kann auf vielfältige Weise von statten gehen: Es ist möglich, dort einen QR-Code zu scannen und so die nach dem Laden fällige Bezahlung ad hoc per Kreditkarte zu tätigen. Des Weiteren besteht die Alternative, sich über die App „Ecarup“ vor Ort anzumelden und hierüber dann den getankten Strom abzurechnen. Zudem funktionieren an
diesen Ladestationen gängige Ladekarten.

Geladen wird mit einer Leistung von bis zu 22 kW im Lastmanagement mit dem zweiten Ladepunkt an einem AC-Anschluss mit Type-2 Stecker.

Die Kilowattstunde bei Ecarup kostet derzeit 0,41€ je kWh. Preise anderer Ladestromanbieter können abweichen.

Interessierte und Viellader können gerne direkt mit dem Eigentümer Kontakt aufnehmen und individuelle, sowie einfachere Ladetarife vereinbaren (Kontaktdaten siehe Anschlagtafel bei den Ladestellen).

Eigenverantwortung müssen wir wollen

Kommentar von Stefan Müller, 1. Vorsitzender der FLW

In unseren Zügen ertönt seit einiger Zeit vor jedem Halt die Durchsage: „Bitte beachten Sie beim Aussteigen den Höhenunterschied zwischen Zug und Bahnsteigkante.“ – Zum Glück haben es die meisten Fahrgäste unfallfrei ohne eine solche Durchsage am Bahnhof in den Zug hinein geschafft. Da frage ich mich: Was kommt als Nächstes? Eine Durchsage: „Bitte achten Sie beim Aufstehen vom Sitzplatz auf den Abstand zwischen Kopf und Gepäckablage.“? Müssen am Ende die Züge langsamer fahren, damit zwischen den Stationen genug Zeit ist für alle Durchsagen – am Besten mehrsprachig?
Und: Wo bleibt hier die Rechtssicherheit? Müssen wir uns künftig solche Informationen nicht nur anhören, sondern vor jeder Fahrt mit unserer Unterschrift oder unserem Fingerabdruck quittieren?

Leben voller Restrisiken

Trotz technischem Fortschritt mit vielen Annehmlichkeiten und größerer Basis-Sicherheit ist das Leben voller Risiken – in unserem hochentwickelten Land eher voller Restrisiken. Sollte etwa der Lech eingezäunt werden, um dort Badeunfälle möglichst gänzlich auszuschließen?

Ein hohes Maß an Eigenverantwortung ist untrennbar verbunden mit dem Grad der Demokratie. Bevormundung und überbordende Regelungen und Verbote sind mit ihr nicht in Einklang zu bringen.

Nicht nur Kinder genießen es oft, mit dem Fahrrad freihändig zu fahren. Wollten wir das verbieten? Wohl kaum. Genausowenig wollten wir jemandem vorschreiben, sich gefälligst ein Stückchen Freiheitsgefühl zu nehmen, indem er freihändig Rad fahren soll. Das Maß, in dem jeder Mensch die Eigenverantwortung in Anspruch nimmt, ist ebenso individuell.

Freibad geöffnet:
sicherer und kürzer

Das Maß, in der eine Gesellschaft Verantwortung einzelnen Personen abnimmt, bestimmt auch die Menge an Regularien. Das zeigt sich z. B. auch im Betrieb unseres Freibades. Trotz guter Vorausplanung hat sich durch besondere Umstände ergeben, dass nicht genügend den Vorschriften nach qualifiziertes Personal verfügbar war, um die gewohnten Öffnungszeiten zu ermöglichen. Das ist nicht nur in Meitingen so, die Personalknappheit ist ein landesweites Problem. Der Personaleinsatz richtet sich hier nach nach Anzahl und Einsehbarkeit der Becken sowie nach den gesetzlichen Arbeitszeitregelungen. Es ist heute nicht vermittelbar und obendrein auch rechtlich nicht zu empfehlen, einzelne Becken über mehrere Minuten hinaus nicht im Blick zu haben – und sei es deshalb, weil eine Aufsichtsperson z. B. gerade jemanden mit einer Handverletzung behandelt. Wir können unser Freibad also nur so betreiben, dass wir die Regeln einhalten, die aus dem Sicherheitsbedürfnis der Gesellschaft hervorgegangen sind. Das führt zu höherem Personalbedarf als früher und in der diesjährigen Situation zu verringerten Öffnungzeiten. Somit findet weniger sportliche Betätigung statt und viele Leute gehen an Gewässern baden, an denen es keinerlei Aufsicht gibt und letztendlich führt es auch dazu, dass weniger Kinder schwimmen lernen.

Theorie und Praxis

Ob nun – im Vergleich zu früher – die höheren Auflagen und das konsequente Einhalten sich im Gesamtergebnis positiv auswirken, ist sicher schwer festzustellen.

Aber der zunehmende Anspruch der Gesellschaft, für früher als allgemeines Lebensrisiko angesehene Dinge die Verantwortung bei anderen zu suchen, immer häufiger zu klagen und vor Gericht auch recht zu bekommen, führt in der Konsequenz eben dazu, dass der Aufwand bei Anbietern steigt, Angebote eingeschränkt werden oder auch, dass im Freibad kein Trampolin mehr steht und Dirt-Bike-Strecken abgesperrt werden.

Wo kein Leben ist, passiert auch nichts. Soviel ist sicher …

Im EU-Parlament möchten die „Großen“ unter sich bleiben

Die etablierten Parteien wollen eine 3,5-%-Hürde für die Wahlen zum EU-Parlament einführen. Die kleineren Parteien stören wohl oder werden als Gefahr angesehen, denn jede Partei hat mal klein angefangen.

Gerade in Zeiten, in denen man die Unterschiede bei den großen Parteien suchen muss, sind neue Parteien besonders interessant für Wähler. Auch die FREIEN WÄHLER sind im EU-Parlament momentan nur mit zwei Personen vertreten. Doch auch mit wenigen Leuten, kann man wichtige Debatten anstoßen und als gesunde Opposition arbeiten. Darüber hinaus ist die Arbeit im Parlament, die damit verbundene Wahrnehmung in der Öffentlichkeit und natürlich auch die daraus resultierende finanzielle Ausstattung auch Grundlage dafür, in dem Maße wachsen zu können, wie es gesellschaftlichem Wandel entspricht.

Anstatt große Parlamente gegen frischen Wind und Konkurrenz mit Zugangshürden abzuschotten wäre es viel sinnvoller, z. B. den Deutschen Bundestag endlich kleiner zu machen. Nur China mit 1,4 Milliarden Menschen hat ein größeres Parlament.

Die Größe des Parlaments ist sicher nicht ausschlaggebend für das Maß der Demokratie, schon gar nicht bei dem oft praktizierten Koalitionszwang. Fragwürdige Hürden sind aber schädlich.

Nachverdichtung auch in Herbertshofen

Wohnraum im ganzen Markt Meitingen ist sehr gefragt. So auch in Herbertshofen. Der Ruf nach neuen Baugebieten erreicht uns öfter. Dagegen spricht einerseits das Gebot, die Flächenversiegelung zu begrenzen, andererseits müssen für eine Gemeinde die benötigen Flächen auch verfügbar sein, sprich: Ein Kauf muss zustande kommen. Zudem gibt es auch im innerörtlichen Bereich noch viele Flächen, die für zusätzlichen Wohnraum verwendet werden könnten. Dabei beschäftigt uns im Marktgemeinderat immer wieder die Frage, wie viel Nachverdichtung verträglich ist. Auf der einen Seite Anwohner, die ihr gewohntes Umfeld behalten wollen und größere Gebäude als störend empfinden. Auf der anderen Seite der Wunsch vieler Bürger jeden Alters, in Herbertshofen zu wohnen. Der Marktgemeinderat hat sich im Juli auf Tour durch alle Ortsteile gemacht, um verschiedene größere Bauwerke zu begutachten, die bereits umgesetzt wurden.

Wie denken Sie über dieses Thema? Schreiben Sie uns an oder kommen Sie zu unserem Stammtisch zum persönlichen Austausch.

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